Update Dezember 2022


Update August 2022

 

Die Rückkehr der Geopolitik: Systemkonfrontation und neue Konfliktordnung in Europa

 

NfE e.V. im Gespräch mit Dr. Jana Puglierin, Leiterin des European Council on Foreign Relations in Berlin 

 

Der russische Großangriff auf die Ukraine ist im Westen als Zäsur begriffen worden, der die Zeit in ein Davor und ein Danach geteilt hat. Mit dem Angriffsbefehl auf die Ukraine hat Wladimir Putin die europäische Friedensordnung nicht nur erschüttert, sondern regelrecht zertrümmert. Militärische Gewalt als Modus der Willensdurchsetzung ist zurück in Europa. Damit ist eine neue Konfliktordnung entstanden, wie es sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa noch nicht gegeben hat. Noch zeigt sich der Westen geschlossen gegen Putin. Auch die Staats- und Regierungschefs der G7 haben erst kürzlich ganz klar das Zeichen für eine dauerhafte Unterstützung der Ukraine gegeben. Jana Puglierin ist überzeugt, dass es Putin um eine groß angelegte Revision der europäischen Ordnung geht. Nie sei es ihm nach dem Zerfall der Sowjetunion ernsthaft um eine Einbindung der Russischen Föderation in eine europäische Friedensordnung gegangen, analysiert sie. Deshalb müsse man jetzt Mittelosteuropa vor Russland schützen. 

 

Demokratie versus Autokratie? So einfach sei es nicht, sagt die Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, denn viele Staaten gehörten weder eindeutig dem einen noch dem anderen Lager an. Puglierin spricht zwar nicht von einem „Kalten Krieg 2.0“, aber sehr wohl von einer Dynamik in Richtung „Systemkonfrontation“ zwischen der „G7-Welt“ und der „Brics-Welt“ sowie einer massiven Rückkehr der Geopolitik. Mit Blick auf das aggressive Russland spricht sie davon, dass es für Europa in Zukunft um das „Management einer Konfliktordnung“ gehe. 

 

Dazu passt, dass der russische Präsident auf der internationalen Bühne keineswegs isoliert ist und sich eine Vielzahl von Staaten vor allem des Globalen Südens den Sanktionen des Westens erst gar nicht angeschlossen haben. Die wenigsten Länder dort wollen sich in diesem Konflikt also eindeutig auf eine Seite schlagen. Es wird in Zukunft für den Westen darum gehen, genau diese Staaten von den Vorteilen einer regelbasierten internationalen Ordnung zu überzeugen, sagt die Expertin Jana Puglierin.

 


Update Juni/Juli 2022

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Update zum Jahreswechsel 2021/22

 

Schöne Bescherung, könnte man sagen. Für einen Moment sah es an der Corona-Front nach Entwarnung aus, bis ein neuer Spielverderber auftauchte - die Virusvariante Omikron.  Ist jetzt alles wie beim letzten Mal - nur noch schlimmer? Nicht ganz, denn es gibt doch wesentliche Unterschiede zum Beginn der Pandemie: u.a. Impfung, Medikamente, Masken, Lüften. Dennoch: Zwei Jahre Pandemie liegen jetzt hinter uns, und das sind zwei Jahre, in denen wir mit Beschränkungen, Einschränkungen und Absagen gelernt haben zu leben. Irgendwann wird diese Pandemie vorbei sein, die Frage ist nur wann: in einem Jahr oder in zweien? Mit dieser Unsicherheit müssen wir wohl ebenfalls lernen zu leben.

 

Wir versuchen, durch neue digitale Formate den Kontakt zu unseren Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Neu in diesem Jahr ist, dass unser Verein seinen eigenen Podcast hat. Jedes Jahr sollen vier neue Folgen dazukommen. Neu ist, dass unser Verein nun auch auf Facebook und Instagram vertreten ist. Diese neuen Formate brauchen vor allem aus dem Kreis unserer Mitglieder viele  interessierte und neugierige Menschen, die diese Seiten besuchen, uns ein „Like“ schenken und uns folgen. 

 

Now released

 

Zum Start ins neue Jahr erwartet euch/erwartet Sie unsere nächste Podcastfolge. Dieses Mal habe ich mit der Leiterin des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kabul, Dr. Ellinor Zeino, gesprochen. 

 

Frau Zeino war seit 2018 Zeugin der alltäglichen Lage in Afghanistan. Die Expertin für internationale Politik hat vor Ort intensiv und unter hohem persönlichem Einsatz politische Dialogarbeit mit afghanischen Frauen, religiösen Führern und Stammesälteren geführt. Im Podcast spricht sie über die Gründe des Scheiterns des Westens und die Strategie des Nation-Building. 

 

Erinnern möchte ich an unsere beiden in der Pandemie gestarteten Projekte „Globales Netzwerk“ und „Burden Sharing“. Informationen zu beiden findet man hier auf unserer Webseite.

 

Euch/Ihnen wünsche ich im Namen des ganzen Vorstands bei allen Einschränkungen Gesundheit und einen guten Start in das Jahr 2022.

 

Dr. Astrid Gehrig, 

 

1. Vorsitzende NfE e.V.

 

 



Update August 2021

Liebe Europa-Freundinnen und Europa-Freunde!

 

Ab sofort ist die dritte Folge unseres Podcasts verfügbar. Ein Jahr nach Beginn der Massenproteste in Belarus, kurz nach dem Abzug der Bundeswehr in Afghanistan und wenige Wochen vor der Bundestagswahl habe ich mit der Bundestagsabgeordneten Renata Alt (FDP) gesprochen.

 

Renata Alt war im diplomatischen Dienst erst der Tschechoslowakei, dann der Slowakei. Einsatzgebiet: Deutschland. Heute sitzt sie für die FDP im Deutschen Bundestag und ist seit 21 Jahren deutsche Staatsbürgerin. Sie spricht in unserem Sommerinterview über ihre Sozialisation in einem kommunistischen System, ihren Weg in die Politik, ihren Blick auf Frauenemanzipation und Feminismus sowie ihre Arbeit im Auswärtigen Ausschuss. Für die FDP-Fraktion im Bundestag ist sie sowohl als Obfrau (Unterausschuss Zivile Krisenprävention) als auch als Berichterstatterin (für Mittel- und Osteuropa, den Balkan, Russland und die

Ukraine) eine unverzichtbare Mittlerin der Ausschussarbeit und eine gefragte Fachfrau.

 

Afghanistan, Mali, Russland und Belarus - in unserem Gespräch spannen wir einen weiten Bogen und lernen eine versierte Außen- und Sicherheitspolitikerin kennen, die überzeugt ist, dass im bevorstehenden Bundestagswahlkampf der Außen- und Sicherheitspolitik endlich die Aufmerksamkeit zuteil werden wird, die aufgrund der weltweiten Krisen und ungelösten Konflikte dringend vonnöten ist. 

 

Hören Sie/hört mal rein, es lohnt sich! 

 

 

Nach wie vor besteht die Möglichkeit für jede und jeden von uns, uns aktiv in das neue Kapitel der Europäischen Union namens „Konferenz zur Zukunft Europas“ einzubringen.

  • „The future is in your hands“ - Diskussionsforum von EU-Kommission und EU-Parlament

Seit dem 19. April können wir EU-Bürgerinnen und EU-Bürger über eine Onlineplattform mitreden, wie die EU in Zukunft besser funktionieren könnte.

 

Die Schlüsselfrage ist: Wie soll die Zukunft Europas nach der Coronapandemie aussehen?

 

Diese Plattform ist die erste Stufe hin zur Konferenz zur Zukunft Europas, die am 9. Mai (Europa-Tag!) beginnen soll.

 

Step 1: Online-Diskussionsforum für alle EU-Bürger.

Step 2: Zusätzlich eine Vielzahl virtueller und physischer Veranstaltungen und Debatten auf allen Ebenen: z.B. Bürgerpanels bzw. Bürgerforen und Plenarsitzungen mit Politikern

 

Bis Frühjahr 2022 sollen die Vorschläge für mögliche Reformen stehen.

 

Sind das alles wieder nur high hopes and low expectations?

 

Skepsis ist auf jeden Fall angesagt. Obwohl kein Geringerer als der französische Staatspräsident Emmanuel Macron vor zwei Jahren im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament mit seinem Vorschlag „Für einen Neubeginn in Europa“ den Stein für die Konferenz zur Zukunft Europas ins Rollen gebracht hat. Und dabei explizit auch die Überarbeitung der Verträge nicht ausgeschlossen hat. Alles sollte nach dem Willen Macrons auf den Prüfstand. Keine Tabus. Ein kühner Vorschlag - rund 20 Jahre nach dem Europäischen Konvent (2001-2003), der damals zwar eine Europäische Verfassung ausarbeitete, der Ratifizierungsprozess aber an Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden scheiterte. Stattdessen mündeten viele Ideen des Verfassungsentwurfs in den Vertrag von Lissabon, der 2007 unterzeichnet und 2009 in Kraft trat.

 

Dass die Konferenz ein nach dem Bottom-up-Ansatz geführter Prozess sein wird, stimmt zuversichtlich. Die Zivilgesellschaft soll diesmal wirklich einbezogen werden. Die Top-Themen (u.a. Klimaschutz, Gesundheit, Rechtsstaatlichkeit, digitaler Wandel, Migration) sind zwar vorgegeben, dienen aber nur als Richtschnur. Alle Impulse der Bürger sollen weiter verfolgt werden- und zwar ergebnisoffen.

 

Spannend dürfte die Frage sein, ob durch die Konferenz tiefgreifende institutionelle Reformen eingefordert werden. Sollte dies der Fall sein, wäre die logische Konsequenz, dass die Konferenz in einen nächsten Prozess eintritt, welcher dann Vertragsänderungen ermöglicht.

 

Sollen wir Bürgerinnen und Bürger diese Chance nutzen, uns aktiv in dieses neue Kapitel der Europäischen Union einzubringen?

 

Antwort: Auf jeden Fall! Werden wir Teil der Konferenz zur Zukunft Europas!

 

Hier ist der Link:

https://www.europarl.europa.eu/news/en/headlines/priorities/conference-on-the-future-of-europe

 

 

Mit herzlichen Grüßen aus Stuttgart!

 

Dr. Astrid Gehrig

1. Vorsitzende NfE e.V.

  


Update Juni 2021

Liebe Europa-Freundinnen und Europa-Freunde!

 

die zweite Folge unseres NfE-Podcasts ist ab sofort verfügbar. Kurz nach dem Auftakt der "Konferenz zur Zukunft Europas" habe ich mit Anna Deparnay-Grunenberg gesprochen. Sie ist seit 2019 Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament, Umweltwissenschaftlerin und ein europäisches „Multi-Kulti-Produkt“ (Mutter Französin, Vater Deutsch-Schweizer). Nach knapp zwei Jahren in Brüssel wagt sie eine erste Zwischenbilanz, spricht über die Herausforderungen der sozio-ökologischen Transformation, das Leben aus dem Koffer zwischen Stuttgart und Brüssel und ihren konkreten Aufgaben innerhalb der Fraktion. Sie ist eine leidenschaftliche Europäerin und macht definitiv Lust auf Politik. 

 

Kritisch, unverstellt, sympathisch und mit ihrem Elan einfach unglaublich ansteckend … 

 

Hören Sie/hört mal rein, es lohnt sich! 

 

  • Ferdinand von Schirach: "Jeder Mensch". Für neue Grundrechte in Europa.

 

Eine Debatte anstoßen will auch der Jurist und Schriftsteller Ferdinand von Schirach. Er möchte den EU-Bürgern ein Recht auf eine gesunde Umwelt, faire Produkte und den Schutz vor Manipulation durch Digitalkonzerne garantieren. Sein Vorschlag - besser sein Aufruf - für die neuen europäischen Grundrechte ist unlängst als Buch erschienen. Mit «Jeder Mensch» fordert Ferdinand von Schirach ziviles Engagement. Wer die dreißig Seiten gelesen hat, soll nicht einfach nachdenken, sondern handeln. Und das heißt: einen Appell unterzeichnen, der eine Erweiterung der europäischen Grundrechte-Charta verlangt.

 

Die im Dezember 2009 verabschiedete «Charta der Grundrechte der Europäischen Union», so von Schirach, genüge nicht mehr. Sie müsse ergänzt werden, weil sie der Welt, in der wir lebten, nicht mehr gerecht werde. Und den Umständen, unter denen wir leben, erst recht nicht. Wie die Rechte konkret umgesetzt werden würden, bleibt offen. Wichtig ist dem Autor und seinen Mitstreitern, dass wir die grundlegenden Fragen beantworten:

- wie wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen und

- wie wir unsere Gesellschaft besser organisieren

 

Hier geht’s zur Abstimmung:

https://you.wemove.eu/campaigns/fur-neue-grundrechte-in-europa

 


Update März 2021

 

Liebe Europafreundinnen und -freunde!

 

Unser Verein hat jetzt einen eigenen Podcast! 

 

In ihm geht es (natürlich) um Europa und die EU, aber auch um aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Hier findet man in den nächsten Folgen Gespräche mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die alle mit Europa und der EU zu tun haben. Gleichzeitig lernt man aber auch den Menschen hinter Amt und Funktion kennen. 

 

Den Auftakt kurz vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg macht das Gespräch, das ich mit der Landtagsabgeordneten der Grünen, Brigitte Lösch, geführt habe. Leider immer noch nicht live und in Farbe, sondern per Videokonferenz. 

 

Frau Lösch ist quasi ein Urgestein der Grünen-Fraktion im Stuttgarter Landtag, sie kann auf 20 Jahre Landtagspolitik zurückblicken. Im ca. 30-minütigen Gespräch gibt sie Einblick in ihre politische Sozialisation und nimmt uns mit zu ihrem Lieblingsort in Stuttgart. Sie sagt uns, was sie machen würde, wäre sie Kultusministerin in Baden-Württemberg. Sie schildert sehr anschaulich eine Ausschusssitzung im Landtag und verrät uns, was sie als Präsidentin des VfB Stuttgart als erstes anpacken würde. 

 

Unverstellt, authentisch, sympathisch und einfach herrlich schwäbisch … 

 

Hören Sie/hört mal rein, es lohnt sich! 

 

 

Natürlich findet man den Link zum Podcast auch auf unserem Instagram- und Facebook-Account. 

 

Bleiben Sie/bleibt weiterhin gesund!

 

Dr. Astrid Gehrig

1. Vorsitzende NfE e.V. 

 


Update Februar 2021

Liebe Europa-Freundinnen und Europa-Freunde!

 

 

Für unser Projekt „Gemeinsam gegen Corona - Burden Sharing“ haben wir eine Großspende von 1000 Euro erhalten. Da die beiden Spender anonym bleiben möchten, kann ich hier leider keine Namen nennen. Im Namen der drei jungen Frauen, deren Profil Sie/ihr unter der Rubrik „Sinnvolle Projekte“ hier auf unserer Webseite finden/findet, bedanken wir uns im Namen unseres Vereins und aller Mitglieder sehr herzlich! Wir haben die Summe zu gleichen Teilen auf die drei Frauen aufgeteilt und bereits nach Madagaskar und in die Dominikanische Republik überwiesen. Dringende Medikamente und Lebensmittel können jetzt gekauft werden. Am Wichtigsten ist jedoch das Zeichen der Solidarität, das wir als Verein mit einer solchen Geste aussenden. Denn so bedrückend und einschränkend die Situation bei uns auch ist, die Lage in den Schwellenländern und den Staaten der sogenannten Dritten Welt ist für die Menschen dort um ein Vielfaches bedrohlicher und oft unmittelbar existenzbedrohend. 

 

Wir arbeiten mit Hochdruck an unseren neuen digitalen Formaten, mit denen wir in den Zeiten der Kontaktbeschränkungen mit Ihnen/euch in Verbindungen bleiben möchten. Angedacht ist u.a. ein Podcast und Gesprächsrunden, zu denen man sich digital dazuschalten kann. 

 

Dass wir nun auch auf Instagram vertreten sind, haben Sie/habt ihr bestimmt schon entdeckt. Auch dort wird regelmäßig über Neues aus dem Verein und aus Politik und Gesellschaft informiert. 

 

Es grüßt Sie/euch sehr herzlich 

 

Dr. Astrid Gehrig

1. Vorsitzende NfE e.V.  

 


Update zum Jahreswechsel 2020-2021

Liebe Europa-Freundinnen und Europa-Freunde!

 

„Jeder, der geboren wird, besitzt zwei Staatsbürgerschaften, eine im Reich der Gesunden und eine im Reich der Kranken,“ schrieb die US-amerikanische Schriftstellerin Susan Sonntag 1978. Und besser lässt sich dieses Jahr eigentlich nicht überschreiben. Die Pandemie hat uns alle weltweit seit März 2020 in ihrem Würgegriff.

 

Das zeigt nicht zuletzt auch der sprachliche Jahresrückblick der deutschen Gesellschaft für Sprache in Wiesbaden. Jedes Jahr kürt sie das Wort des Jahres; mit diesem soll das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres abgebildet werden. Unstrittig ist, was das Jahr 2020 prägte: die Corona-Pandemie.

Lockdown“ folgt auf Platz 2.

 

Wer auf das Jahr 2020 zurückblickt, der blickt nicht nur auf Ereignisse zurück, sondern in diesem besonderen Jahr auch auf sich selbst. Denn in der Pandemie wurden schlaglichtartig die ganz großen Themen sichtbar: Solidarität, Gerechtigkeit, Freiheit, Umgang mit Krankheit und Tod, mit alten Menschen, mit jungen Menschen. Mehr als sonst standen auch die großen Gefühlen im Fokus: Trauer, Verzweiflung, Wut, aber auch Hoffnung und Liebe. Wie haben wir uns zu diesen verhalten? Wie sind wir mit diesen großen Themen unseres Daseins umgegangen?

 

Die jetzt beginnenden Impfungen gegen Covid-19 sind der berühmte Silberstreif am Horizont. Dass sich die EU im Verhandeln und Einkauf der Impfdosen einig und in der anschließenden Verteilung solidarisch gezeigt hat, ist ein gutes, ein starkes Zeichen. Endlich mal kein „jeder gegen jeden“. Diese Einigkeit kommt auch im gemeinsamen Impfstart zum Ausdruck.

 

Aber 2020 hat auch gezeigt, dass, wenn alle etwas für richtig halten (Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Grenzschließungen, Ausfallzahlungen, Neuverschuldung, Subventionen für Impfstoff- suche usw.), dann kann von der öffentlichen Hand einiges verordnet und durchgesetzt werden. Man fragt sich, warum dies nicht auch in der Klimakrise geschieht?

 

Und noch etwas ist für alle sicht- und erfahrbar geworden: der Mensch ist ein soziales Wesen, das nicht in Abgrenzung, in Quarantäne und in Misstrauen überleben will. Der Wunsch nach Nähe, nach unbeschwerten Treffen mit Freunden ist überall mit Händen zu greifen.

 

Auch unser Verein hat aufgrund der Beschränkungen sein Programm zurückfahren müssen und alle Aktivitäten verschoben. Wie alle hoffen wir auf die zweite Jahreshälfte 2021, in der hoffentlich vieles von dem, was uns wichtig ist und am Herzen liegt, wieder möglich sein wird.

 

Erprobt haben wir das virtuelle Format in Form einer digitalen Mitgliederversammlung Anfang Dezember. Wir werden uns in Zukunft sehr viel mehr in diese Richtung bewegen und innovative Formate entwickeln müssen, um so erstens einen Austausch der Mitglieder überhaupt zu ermöglichen und zweitens neue, jüngere Zielgruppen zu erreichen.

 

Wenn Sie/ihr noch auf der Suche sind/seid nach einem nachhaltigen Projekt, das Sie/ihr in Corona-Zeiten unterstützen möchten/ möchtet, dann lege ich Ihnen/euch unser Projekt „Gemeinsam gegen Corona - Burden Sharing“ ans Herz. Die drei jungen Frauen aus Madagaskar und der Dominikanischen Republik können jeden Cent gebrauchen. Ihre/eure Spende kommt zu 100 Prozent diesen Frauen und ihren Familien zugute. Weitere Infos hier auf unserer Webseite.

 

So wünsche ich allen einen guten und vor allem gesunden Start in dieses neue Jahr!

 

Bleiben Sie/bleibt dem europäischen Projekt und unserem kleinen, aber feinen Verein auch im Jahr 2021 gewogen!

 

Dr. Astrid Gehrig,

1. Vorsitzende NfE e.V. Stuttgart, den 4. Januar 2020

 


2020

Oktober 2020Stuttgart

Update aus dem Verein


Ende Juli 2020Stuttgart

Update aus dem Verein

 

Aus aktuellem Anlass…

 

möchte ich Ihnen/euch heute eine Fabel erzählen. Sie stammt von Pierre Rhabi, einem französischen Schriftsteller, Philosophen, Landwirt und Umweltschützer.

 

„Der Wald brennt. Alle Tiere flüchten und beobachten aus der Ferne, wie ihr Lebensraum von den Flammen zerstört wird. Reglos stehen sie da, gelähmt vom Unfassbaren. Endlich setzt sich in der allgemeinen Ratlosigkeit ein Tier in Bewegung. Ein einziges nur. Es ist das Kleinste von allen: der Kolibri. Unermüdlich fliegt er zum nahegelegenen See, nimmt mit seinem winzigen Schnabel so viel auf, wie er fassen kann, und fliegt hin zu den Flammen, um sie zu löschen. Der Löwe, der stolze König der Tiere, beobachtet das hoffnungslose Unterfangen des Kolibris eine Weile. Schließlich fragt er ihn, ob er denn etwa glaube, in seiner Winzigkeit etwas ausrichten zu können. Vielleicht nicht, ist die Antwort. Aber ich tue meinen Teil.“

 

Pierre Rhabi ist in Frankreich ein Star. Er propagiert ein Gesellschaftsmodell, in dem Mensch und Umwelt im Zentrum stehen, und eine Landwirtschaft, die das „natürliche Gleichgewicht der Umwelt“ unterstützt. Seine „Kolibri-Bewegung“ (Mouvement Colibris) richtet sich aus an den Prinzipien von Genügsamkeit, Autonomie und miteinander Teilen.

 

Damit wir eine Veränderung erreichen, muss jeder seinen Teil beitragen – wie der Kolibri in der Geschichte.

 

Jeder und jede. Jeder einzelne. Und am besten alle gemeinsam.

 

Mit viel Geld stemmt sich die EU gegen die Krise, die Staats- und Regierungschefs haben das ambitionierteste Haushaltspaket der EU-Geschichte beschlossen. Fast zwei Billionen Euro sollen in den kommenden Jahren für die Stützung der Wirtschaft ausgegeben werden. Um sich das Geld zu beschaffen, wird die EU erstmalig Kredite aufnehmen. Um diese zurückzuzahlen, sollen eigene europäische Steuern oder Abgaben eingeführt werden, auf Plastik etwa oder klimaschädliche Produktionsweisen. Das ist historisch. Denn erstmals seit ihrer Gründung hat die EU jetzt die nötigen Geldmittel, um sich den globalen Herausforderungen zumindest versuchsweise adäquat zu nähern. Als da wären Digitalisieurng, Ent-Globalisierung und die ökologische Transformation.

 

Alle 27 Staaten haben bei diesem Marathongipfel den Deal einstimmig beschlossen. Die EU hat Einigkeit bewiesen. Einig darin, sich gemeinsam gegen die Krise zu stemmen.

 

Menschen in anderen Staaten haben dieses Glück nicht. Wie sagte Barack Obama, der frühere US-Präsident, jüngst doch so treffend: Wozu man eine Regierung braucht, merkten die Menschen oft erst, wenn die Regierung nicht funktioniert.

 

„Burden-Sharing“ ist ein Begriff, der zwar generell gilt, aber in den jetzigen Pandemie-Zeiten umso mehr. Unter der Rubrik „Sinnvolle Projekte“ finden Sie einen entsprechenden Anstoß. Persönliche Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und in Notsituationen auch unkonventionell zu helfen - das ist ein Grundsatz unseres Vereins. Wir würden uns freuen, wenn sich viele Helferinnen und Helfer finden. Nur ein klein wenig abzugeben von dem, was uns so selbstverständlich jeden Tag zu Verfügung steht, und damit ein wenig Licht und Hoffnung in das Leben der drei jungen Frauen zu bringen, wäre ein wichtiger Beitrag zum „Burden Sharing“. Jeder tue seinen Teil - wie der Kolibri in der Fabel von Pierre Rhabi.

 

Und unseren Verein gibt es doch auch noch physisch! Unser Sommerfest haben wir Ende Juli in einem kleinen Kreis im Freien in Stuttgart gefeiert. Der Austausch von Angesicht zu Angesicht tat richtig gut. Trotzdem werden wir die diesjährige Mitgliederversammlung Ende des Jahres in den virtuellen Konferenzraum verlegen. Dann können erstmalig auch diejenigen Vereinsmitglieder teilnehmen, die nicht im Raum Stuttgart wohnen. Einer der wenigen positiven Nebeneffekte der Corona-Pandemie.

 

Damit verabschiede ich mich und den Vereinsvorstand in die Sommerpause.

 

Bleiben Sie/bleibt gesund!

 

Ihre/Eure

Astrid Gehrig

 


28.12.2017 Humorvoller Ausblick auf das Neue Jahr

 

Briten bleiben, Franzosen schuften und Putin geht….

 

Nach dem Aussetzen der EU-Mitgliedschaft Polens entscheidet sich Großbritannien doch gegen den Brexit. Theresa May nennt im Europaparlament die Verhandlungen nur 'eine Spielart des trockenen britischen Humors'. Emmanuel Macron setzt ein hartes Arbeitsgesetz durch. Die Arbeitszeit wird auf sieben Stunden täglich verlängert. Mittagspausen werden auf zweieinhalb Stunden begrenzt, was ein stürmisches Wachstum auslöst. Eine Million Flüchtlinge kehren in ihre Heimat zurück, wo sie Dutzende Straßen und Plätze nach Angela Merkel benennen. Wladimir Putin verliert die  Wiederholung der Wahlen, nachdem man zuvor sein Ergebnis von 123 Prozent der Stimmen als etwas übertrieben annulliert hatte..

 

Liebe Europäer/innen,

ich wünsche Euch ein friedliches und bewahrtes Neues Jahr-dazu viele interessante Begegnungen mit offenen und toleranten Menschen, nachhaltige Eindrücke auf Reisen und nicht zu stressige Zeiten am Arbeitsplatz oder zu Hause. Wenn Ihr mehr über mein Engagement in und außerhalb Europas erfahren wollt, dann schaut auf unserer Webseite: www.nachwuchskraefte-fuer-europa.com.

Wenn Euch mein Romaprojekt interessiert, dann schreibt mir dies (hartmut_welck@yahoo.de). Hilfe und Unterstützung kann ich immer gebrauchen.

 

In Verbundenheit und mit herzlichen Grüßen

 

Euer Hartmut, sen.                                                                                                                                         28.12.2017